Konkurrentinnen für sieben Stunden

Melanie Maurer und Sarah Frieden gehören am Powerman Zofingen zu den grössten Schweizer Hoffnungen. Die Freundinnen haben in den vergangenen Jahren die Langdistanz-WM im Duathlon stets auf dem Podest beendet, aber noch nie gewinnen können. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Bernerinnen aber zu Konkurrentinnen werden.

Am 4. September werden während rund sieben Stunden und einer Gesamtdistanz von 190 km (10 km Laufen/150 km Rad/ 30 km Laufen) aus den Freundinnen Sarah Frieden und Melanie Maurer Konkurrentinnen. Für die 34-jährige Melanie Maurer, die aus Zofingens Nachbardorf Wikon stammt und bereits als kleines Mädchen an der Strecke stand, ist der Powerman das absolute Saison-Highlight. «Letztes Jahr musste ich leider wegen Unterkühlung aufgeben. Aber Zofingen ist mein Heimrennen. Nach den beiden zweiten Plätzen 2018 und 2019 will ich hier endlich gewinnen», so die Duathlon-Weltmeisterin.

Um dieses Ziel zu erreichen wird sie aber unter anderen auch ihre gute Freundin Sarah Frieden bezwingen müssen. Maurer half Frieden bei der Bewältigung ihrer Essstörung. Das schweisst zusammen. Frieden litt bis vor zwei Jahren unter dem relativen Energiemangel-Syndrom Red-S, das bei ungenügender Energie-Aufnahme und zu hohem Energieverbrauch entsteht. Die Folgen davon sind hormonelle Störungen, Minderung der Knochendichte und weitere gesundheitliche Probleme.

Die Genesung verlieh der heute 29-jährigen Athletin regelrecht Flügel: Dritte am Powerman Zofingen 2021, WM-Bronze über die Duathlon-Mitteldistanz, Aufstieg in die nationale Duathlonspitze. Die Athletin des Team Roland strebt mit dem Sieg am härtesten Duathlon der Welt einen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere an. Druck macht sie sich aber nicht: «Ich mag es, meine Grenzen auszuloten – egal bei welchem Rennen. Natürlich wäre es traumhaft, meinen dritten Platz vom letzten Jahr bestätigen zu können. Aber noch schöner wäre es, zusammen mit Melanie auf dem Podest zu stehen.» Dann hat auch der kurzzeitige Konkurrenzkampf wieder ein Ende.
(Quelle: Geigele Communications GmbH / Bild Melanie Maurer by Mikkel Beisner)